Minden/ Wasserübungsplatz der Bundeswehr, 09.07.2018

Große übergreifende Ölschaden-Übung mit drei Ortsverbänden in Minden

Die Lage ist wie folgt: Nach einer Kollision zweier Frachtschiffe auf der Weser zwischen Porta Westfalica und Minden ist einer der Havaristen auf Grund gelaufen, ein ca. zehn Meter langer Riss auf der linken Backbordseite lässt Wasser in das Schiffsinnere laufen. Erschwerend dazu tritt Schweröl aus, das in diesem Ausmaß mit örtlichen Mitteln nicht aufzufangen ist. Das zweite beteiligte Schiff ist nur leicht beschädigt und weiterhin fahrtüchtig.

Für die Ortsverbände Essen, Minden und Vlotho galt die beschriebene Einsatzlage also als gemeinsame Übung von Freitag bis Sonntag zu bewältigen.

Beteiligt waren gastgebend der gesamte technische Zug aus Minden, der Zugtrupp aus Vlotho mit der Fachgruppe Wassergefahren und die Fachgruppe Ölschaden des Ortsverbandes Essen. Die Zugtrupps aus Minden und Vlotho übernahmen die Einsatzleitung.

Nach Eintreffen der spezialisierten Fachgruppe aus dem Ruhrgebiet kümmerten sich die Essener Helfer am Freitagabend zunächst um den Aufbau des Skimmers und des Seperationscontainers ("SepCon"). Über den Skimmer, eine hydraulisch betriebene Pumpe an der Wasseroberfläche, wird das Öl angesaugt und als Öl-Wasser-Gemisch der Seperationsanlage zugeführt. Das Öl wird vom Wasser getrennt, in einem Schnellaufbaubehälter gesammelt und im Anschluss von einer Fachfirma entsorgt. Während des Aufbaus unterstützten die beiden Fachgruppen Wassergefahren zu Wasser mit Sicherungsbooten und die Bergungsgruppe mit der Erkundung der Schadenslage und dem Aufbau der Beleuchtung. Um ca. 02.30 Uhr wurde auf Nachtbetrieb umgestellt, sodass die Helfer ausgeruht am Samstagmorgen bei Tageslicht ihre Arbeit wieder aufnahmen. 

Das Szenario wurde dann durch die Übungsleitung dahingehend kurzfristig verändert, sodass das sofortige Ausbringen zweier Ölsperren durch das THW veranlasst wurde. Der Ölteppich war bis zu diesem Zeitpunkt durch eine provisorische Schlauchsperre durch die fiktive Feuerwehr eingegrenzt. Die Ölsperren wurden von den Fachgruppen Wassergefahren mit Unterstützung der Fachgruppe Ölschaden durchgeführt.

Die Mindener Bergungsgruppen errichteten unter Anleitung eines Truppführers der Fachgruppe Ölschaden eine Personenschleuse, die den sauberen "Weißbereich" von dem kontaminierten "Schwarzbereich" trennt. Um den Schwarzbereich zu betreten, mussten die Helferinnen und Helfer einen Schutzanzug, Gummistiefel und eine Atemschutzmaske anlegen. Dieser Vorgang wurde größtenteils nur fiktiv durchgespielt.

Am Nachmittag erhielten die Gruppen die Aufgabe, die Spundwand im kontaminierten Hafenbecken des Übungsgeländes von der Wasserseite aus zu reinigen. Auf einer, mit JetFloat-Elementen gebauten, Plattform wurde ein Hochdruckreiniger befestigt und gesichert. Die Plattform wurde durch das Halbponton der Mindener Fachgruppe zur Spundwand transportiert, sodass dort mit der Reinigung begonnen werden konnte. 

Am späten Samstagnachmittag wurde die Übung erfolgreich beendet. Die Helferinnen und Helfer begannen mit dem Rückbau der eingesetzten Materialien und trafen sich am Abend zum kameradschaftlichen Grillen. 

Am Sonntagmorgen wurden die letzten Zelte und Feldbetten abgebaut und mit dem restlichen Material verlastet, sodass alle ÜbungsteilnehmerInnen am Mittag die Heimreise antreten konnten. 

Ein besonderer Dank gilt der "Verpflegungs-Crew" rund um OV-Koch Vaith Wischmeier und den Verantwortlichen der Bundeswehr für die Bereitstellung des Pionierübungsplatzes.


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