Minden,

Gefährlicher Gewittersturm im Kreis Minden-Lübbecke - 380 Ehrenamtliche üben den Ernstfall

Ein Unwetter mit Starkregen und schweren Gewittern zieht über das Kreisgebiet und hinterlässt eine Spur der Verwüstung. Wie man auf solch eine Großschadenslage reagiert, trainierten rund 380 ehrenamtliche Einsatzkräfte von THW, Freiwilliger Feuerwehr, Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH) und Deutschem Roten Kreuz (DRK) am vergangenen Wochenende in Minden.

Foto: Dietmar Meier

Die Großübung mit insgesamt dreizehn THW-Ortsverbänden verfolgte mehrere Ziele: Zum Einen schulten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre praktischen Fähigkeiten, indem sie fiktive Schäden bearbeiten. Zum Anderen trainierten sie, die eingesetzten Einheiten zu führen, effektiv mit allen beteiligten Organisationen zusammenzuarbeiten und mithilfe von Digitalfunk zu kommunizieren. Das Übungsszenario war dem Sturmtief "Ela" nachempfunden, von dem NRW im Juni 2014 hart getroffen wurde.

 Auf dem Wasserübungsplatz der Pioniere in Minden richteten die Ehrenamtlichen zunächst einen THW-Bereitstellungsraum und eine Führungsstelle ein. Fachkräfte der Ortsverbände Halle/Westfalen und Detmold beleuchteten das Gelände und sorgten für ausreichend Strom. Auch die Fachgruppe Logistik/Versorgung des OV Gütersloh richteten ihre Versorgungsstelle für die Einsatzkräfte ein.

Die fünf verschiedenen Szenarien erstreckten sich über das Gebiet Porta Westfalica und Bückeburg-Röcke. An zwei Übungsabschnitten machten steigende Wasserpegel Damm- und Deichsicherungsarbeiten erforderlich. Die THW-Kräfte füllten große Sandsäcke, sogenannte Big Packs, und transportierten sie mit Booten über die Weser.

Hand in Hand bekämpften Feuerwehr und THW außerdem einen Vegetationsflächenbrand. Während zwei Löschgruppen der Freiwilligen Feuerwehr Porta Westfalica den Brand löschten, sorgten die Helferinnen und Helfer des THW mit einer Wasserförderstrecke für eine kontinuierliche Löschwasserversorgung.

Weitere Einsatzkräfte retteten vermisste Personen aus verschütteten Autos und eingestürzten Gebäuden. Hilfe war unter anderen in einer Firma gefragt, wo nach einer Explosion ein unbekannter Stoff austrat. Unter Atemschutz und in Chemikalienschutzanzügen holten die Einsatzkräfte Firmenangehörige aus den Trümmern. Mehrere einsturzgefährdete Häuser sicherten die Helferinnen und Helfer mit dem Abstützsystem Holz und dem Einsatzgerüstsystem ab. 

Die Verletzten und Betroffenen wurden durch hoch motivierte Junghelfer der THW-Jugendgruppen Bielefeld, Herford, Minden und Vlotho dargestellt. Um ein möglichst realistisches Geschehen zu erzeugen, wurden die Kinder und Jugendlichen durch das Team der Realistischen Unfalldarstellung (RUD) geschminkt.

Positives Resümee - fachkundige Beobachter hielten das Geschehen und die Vorgehensweisen während der Übung im Detail fest. Mithilfe der gesammelten Informationen lässt sich die Übung nachbereiten. Dabei geht es auch darum, Schwachstellen zu identifizieren. Das erste Fazit der Übungsleitung fiel insgesamt positiv aus: die motivierten Einsatzkräfte von THW, Feuerwehr, JUH und DRK zeigten fachliches Können und Expertenwissen. 

An der Übung beteiligten sich neben den 13 THW-Ortsverbänden, die Freiwillige Feuerwehr Porta Westfalica, der JUH-Ortsverband Bielefeld, sowie der DRK-Ortsverein Bielefeld-Dornberg. Organisiert wurde die Vollübung von einem Übungsteam, bestehend aus Ehren- und Hauptamtlichen des Geschäftsführerbereichs Bielefeld. 

Ein besonderer Dank geht an die Firmen Kieswerk Brinkmeyer GmbH und Firma Wilhelm Edler Sand-und Kiesgruben GmbH & Co. KG, beide ansässig in Porta Westfalica-Möllbergen, sowie an die Firma Rhein-Umschlag in Porta Westfalica-Vennebeck, die freundlicherweise ihre Firmengelände für die Großübung bereitstellten.

Ein herzliches Dankeschön gebührt auch der Berufsfeuerwehr Minden, die ihren Besprechungs-Abrollcontainer für die Übungsleitung zur Verfügung stellte.


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