Schlüsselburg,

Vorbereitet für den Ernstfall- Hochwasserschutzübung in Petershagen

Im Petershäger Ortsteil Schlüsselburg (Kreis Minden-Lübbecke) fand am vergangenen Samstag eine Übung zum Thema Hochwasserschutz und Deichverteidigung statt. Denn, tritt der Ernstfall ein, ist das Dorf an der Weser kaum geschützt.

Auf Initiative und Anfrage der Stadt Petershagen und des Wasserverbandes Weserniederung unterstützten zwölf Helferinnen und Helfer des THW Ortsverbandes Minden diese Übung, an der sich neben den Löschgruppen der umliegenden Feuerwehren auch zivile AnwohnerInnen beteiligten. Betreut und verpflegt wurden alle Teilnehmenden vom Deutschen Roten Kreuz, Ortsverein Lahde.

Die Region um Schlüsselburg ist von drei Seiten von der Weser umgeben, denn der Fluss hat sich dort einen großen Bogen gebahnt. Umgeben ist das Gebiet zwar von einem Deich, der aber, aufgrund seines Erde-Sand-Gemisches, als schwach und instabil einzuordnen ist. Im Falle einer massiven Hochwasserlage kann dieser Deich dem Druck des Wassers nicht standhalten und bietet kaum Schutz vor der Überflutung.

Neben der Ausbildung sogenannter "Deichläufer" wurde eine weitere Gruppe Teilnehmender von unseren fachkundigen THW-Kräften im Sandsackverbau geschult. Es wurden verschiedene Schadensszenarien während eines Hochwassers durchlaufen. Das wichtigste Werkzeug im Flutschutz bleibt der Sandsack und so galt es zunächst, ausreichend Säcke möglichst effizient mit Sand zu befüllen. Das geschah mithilfe mehrerer Leiterteile, Trichtern und viel Muskelkraft, Hand in Hand. Bis zum Mittag waren knapp 3.000 Sandsäcke befüllt. Gruppenführer Connor MacGregor wies dabei explizit auf die richtige Befüllung hin: "Knapp über die Hälfte befüllt und gut verschlossen kann der Sandsack gut verbaut werden."

Nach der Mittagspause wurden die auf Paletten gestapelten Sandsäcke dann zu sogenannten Quellkaden und Auflasten verbaut. Besonderes Augenmerk wurde auf die korrekte Lege-Technik gelegt, damit die Sandsäcke eine dichte Barriere bilden können. Die Quellkade ist ein U-förmiger Sandsackbau um eine Schadstelle im Deich herum, mit der austretendes Wasser aufgestaut und ein Gegendruck erzeugt wird. So können Wasseraustritt und Ausspülung von Sedimenten aus dem Deich vermindert werden. Die Auflast baut ebenfalls einen Gegendruck zur Flut auf, ist aber zweckmäßig bei flächigem Wasseraustritt. Oberstes Ziel aller Verbauarten ist immer, die Standfestigkeit und Stabilität des Deiches zu halten. 

Beendet wurde die Übung mit allen etwa 130 Teilnehmenden gegen 15.30 Uhr mit einem gemeinsamen Abschluss und einem durchweg positiven Resümee. 


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